Malerei


Während des Malprozesses kommt es mir darauf an zu dem Wesen des Bildes vorzudringen, an dem ich arbeite. Es ergibt sich daraus eine dem Bild innewohnende spezifische Färbung oder Stimmung. Indem ich zunächst die Energie eines Menschen / einer Situation / eines Dinges / eines Ortes erfasse geschieht eine Art Übersetzungsprozess, in dem diese Energie einen visuellen Ausdruck in Form und Farbe findet. Dies kann sowohl gegenständliche als auch rein abstrakte Elemente beinhalten. Im Prozess des Malens entsteht dann etwas Eigenständiges. Das Bild wächst und wird zunehmend vielschichtiger. Es erhält seinen spezifischen Charakter.

Auch die Materialität eines Bildes ist mir wichtig. So stelle ich von der sehr aufwendigen Leimung und Grundierung bis zum Malen mit Eitempera und gemahlenen Erden, Metallen, Steinen, Pflanzen und anderen Pigmenten alles selbst her. Ich begreife Farben als Ausdruck von Sinnlichkeit, d.h. das Gemälde ist sinnlich erfahrbar und nur begrenzt technisch reproduzierbar.

Je nach Betrachterstandpunkt kommt es zu unterschiedlichen Farberscheinungen. Dies rührt auch daher, dass ich lasierend arbeite und Schicht auf Schicht auftrage. So entsteht Vielschichtigkeit und Tiefe. Diese wird durch synästhetische Bezüge verstärkt; der Klang einer Farbe spielt eine bedeutende Rolle.

Meine Bilder stehen thematisch in einem Bezug zu den Installationen, lediglich die Ausdrucksform ist eine andere. So geht es mir um die Beziehung zwischen äußerem und innerem Raum, die Bewegung zwischen beiden. Eine Bewegung, die fließt, zum Festen wird, und wieder zer-fließt.

Ich interessiere mich für all die verschiedenen Schichten, die im Inneren eines Menschen (eines Dinges / eines Ortes …) existieren, die sich tief unten befinden und langsam sichtbar, erfahrbar werden, sobald sie durch das Gesehen-Werden an die Oberfläche dringen. Und auch, wie Resonanz geschieht. Wie eine Energie die andere in Vibrationen versetzt. Dies kann auf der rein abstrakten Ebene geschehen. Manchmal erscheinen auch Blüten, Pflanzen, Vögel, Schmetterlingswesen und Gesichter.

 

Installation

 

In meinen Installationen arbeite ich mit der Spannung zwischen äußerem und innerem Raum.


Die inneren Räume erschaffe ich mit halbtransparentem Stoff, hauptsächlich veganer Seide.

Die äußere Form der genähten Räume hängt von dem Ort ab oder steht mit diesem in Verbindung.


Ich arbeite gerne mit anderen Künstlern zusammen, Musikern und Choreographen, denn da ist diese starke Verbindung zwischen Farbe, Form, Raum, Klang, Licht und Bewegung. Eines kann sich auf das andere beziehen oder in das andere übergehen.


Meine genähten Seidenräume können als ortsspezifische Arbeit gesehen werden, zu denen ein anderer Künstler bestimmte Klänge oder Bewegungen in Beziehung setzt. Auch eine choreographische Interpretation oder Wechselwirkung mit den Seidenobjekten ist denkbar.


Licht ist ein Aspekt, der entweder orstspezifisch behandelt wird oder aber durch gefärbte Stoffe, Farbglas etc. beeinflusst werden kann. Ort und Licht sind wichtige Faktoren meiner Arbeit.


Painting


During the process of painting it is important to me to advance to the essence of the painting I am working on. From this a specific colouring or ambiance accrues. By conceiving the energy of a certain person / situation / object / space a kind of translation process is taking place in which this kind of energy is being transferred into a visual expression of colour and form. This can embody both figurative and purely abstract elements. During the process of painting something autonomous is emerging. As the painting is developping it is getting more and more complex. It is obtaining its specific character.

Also the materiality of the painting is imortant to me. That is why I produce everything myself, to start with the exceedingly elaborated procedure of sizing and priming to then painting with egg-tempera and finely ground earth, metal, stone, plants and other pigments. I see colours to be an expression of sensuality which means that the painting is sensually perceptable but only technically reproducable to a certain extent. Depending on the spectators´ viewpoint, multiple colour appearances will occur. This is also being the case because I am working with many layers.

In this way both multilayeredness and visual depth emerge. This is being intensified through synaesthetic references; the chime of a certain colour is playing an important role to this.

Thematically the painting refers to the installation work, only the way of expression is being different. It is a matter of the connection between inside and outside space, the movements in-between. A movement that flows, becomes firm, and again dissolves. I am interested in all the different layers that exist deep down within a person ( an object / a place...) and slowly are getting perceived and experienced as emerging to the surface. And also how resonance is taking place. How one kind of energy can put another one into vibration. This can take place on a purely abstract level. But sometimes petals, plants, birds, butterfly beings and faces emerge.

 

Installation


In my installation work I am dealing with the tension between inside and outside space.


Creating the inside spaces I am using predominantly semi-transparent fabric, mainly silk, vegan silk. The outer shape of the sewed spaces depends on the site or is to be seen in relation to it.


I like collaborating with other artists, musicians and choreographers, since there is a strong connection between colour, form, space, sound, light and movement. One can relate to the other or be transferred into one another.


My sewed silk spaces can be seen as site-specific work in which maybe another artist can produce an appropriate sound or movement. A choreographical interpretation or interference could also be possible.


Light is a question which is either treated site-specifically or manipulatable with coloured fabric, coloured glass windows etc. Site and light are important factors of my work.